Wir haben uns für eine Probefahrt bei Renault angemeldet und für 24 Stunden eine ZOE gefahren. Warum haben wir eigentlich noch kein „keine Verbrenner mehr“-Gesetz?
Während ich mich in die Planung einer Solar-Anlage eingelesen habe, sagte ich zu meiner Frau „wenn unser Nissan mal die Hufe hoch reißt, sollte unser nächstes Auto ein Elektro-Auto sein.“ woraufhin sie sagte: „Wenn der Nissan die Hufe hoch reißt, sollten wir bereits ein Ersatz-Auto haben.“.
Sie hat natürlich recht. Und die Probefahrt ist echt ein Erlebnis gewesen. Im Autohaus Bernau gab es eine hervorragende Beratung rund um Elektromobilität. In gewisser Weise hat mich auch beeindruckt, dass die „Autowelt“ bereits für BARshare die Fahrzeuge ausstatten und warten. Andere Geschichte …
Wir haben früher einen Ford Fokus gefahren, bevor wir auf den Navara umgestiegen sind. Abgesehen vom Gewicht haben die ZOE und der Nissan nichts gemein - im Grunde vergleichen wir hier aber einen Schlepper mit einem Runabout, vergleichen wir die Enterprise A mit der Defiant. Ich fasse das mal so zusammen: das ist die Zukunft!
Ich bin kein Auto-Journalist und ein Auto ist für mich ein „Gebrauchsgegenstsand“, ein Instrument um von A nach B zu kommen. Idealerweise kann man dabei auch noch den Einkauf transpotieren und mal Freunde mit nehmen …
Der Navara produziert ca. 241 g CO₂ je Kilometer. Wir haben mit dem Diesel, und mir wird immer noch schwindelig wenn ich an diese Zahl denke: 52 Tonnen CO₂ freigesetzt. Bei ca. 20.000 Kilometer Fahrleistung im Jahr haben wir inzwischen 217.000 Kilometer auf dem Tacho. Und mindestens 95% „Kurzstrecken“. 25 Kilometer zur Arbeit. 10 zu Oma. 12 zum Einkaufen. 2 zum Bahnhof denn, ja, wenn es regnet fahre ich mit dem Auto zum Bahnhof, …
Ich schweife ab. sorry. also:
Die ZOE ist eine phantastisches Auto mit einem gewissen Fokus darauf, den Fahrer an umweltschonendes Fahren zu gewöhnen. Die Recuperation wirkt optisch sehr ansprechend, schon fast gamifiziert. Das Navi von TomTom ist super integriert, aber dass es kein Apple Carplay gibt, finde ich irritierend. Die sonstige bluetooth Integration ist sehr geradlinig.
Da das Auto als Solches so großartig ist, möchte ich nur die wichtigsten Negativaspekte darstellen:
- mangelde Bodenfreiheit
die ZOE hat gerade im ländlichen Raum mit ihrer mangelnden Bodenfreiheit durchaus Nachteile - Smartphone Integration
villeicht wird das mit dem 2019 „Facelift“ besser, aber CarPlay und Android Auto sind nicht oder nur „halbherzig“ implementiert - Autoschlüssel
die „Autoschlüssel“ sind Code-Karten mit verschiedenen Design-Flaws (z.b. muss sich der Schlüssel im Schacht befinden, wenn man das Auto ausschalten will. Schlüssel abziehen allein reicht nicht zum abschließen. Die kostenpflichtige Keyless-Funktion macht es einfacher, aber auch hier gibt es den UX-Flaw, dass das auto erkennt, ob der Schlüssel im oder außerhalb des Autos ist. Ist der Schlüssel außerhalb, und wird dei „Abschließen“-Funktion bedient, gibt es ein Warnton, wenn das Auto nicht abgeschaltet wurde. Warum wird dann nicht das Auto abgeschaltet?!). - Rückbank
Die Rückbank ist nicht geteilt - was den Transport von „Sperrgut“ und Fahrgästen zur gleichen Zeit schwierig / unmöglich macht.
Ansonsten: ich bin Verliebt. Als mein Freund Carsten vor 2 Jahren feststellte, dass seine Frau einen Zweitwagen benötigen würde, hatte ich schon die ZOE vorgeschlagen. Sie haben sich anders entschieden. Vielleicht wegen dem Preis. Aber egal wer mich nach meiner Meinung zum Autokauf fragen würde. Meine Antwort wäre auf jeden Fall: guck dir die ZOE an. Unabhängig davon gibt es nur eine strategisch nachhaltige Entscheidung: ein Elektro-Auto.